Die Eigeninitiative junger Skater*innen am Rande des Babelsberger Parks im Sommer 2016 verwundert kaum. ‐ Sie ist Ausdruck fehlender Möglichkeiten in Potsdam dem Rollsport nachgehen zu können. Eine neue Skaterhalle ‐ um eben auch in den Wintermonaten dem Hobby nachgehen zu können ‐ ist seit Jahren ein ungelöstes Problem auf der politischen Agenda. Aber auch sonst sind die Skatespots in der Stadt in die Jahre gekommen und wurden kaum unter Beteiligung der Expert*innen ‐ nämlich den Nutzer*innen ‐ erbaut und sind somit oftmals nicht funktional.
Zusammen mit dem Jugendclub jwd (Lindenpark), Wildwuchs Streetwork (beide Stiftung SPI) und natürlich den Rollsportler*innen haben wir uns im September 2016 die aktuelle Situation der Potsdamer Skatespots angesehen und in einem 1. Workshop am 04.10.2016 überlegt, an welcher Stelle es am vielversprechendsten wäre, die Fläche zu überarbeiten bzw. zu ergänzen. Herauskam hierbei, dass der E‐Park in der Friedrich‐List‐Str. und der Platz an der Haeckelstr. in P-West als prioritär überarbeitungswürdig eingestuft wurden. Besonders wichtig ist neben der multifunktionalen Nutzbarkeit, die Entstehung eines Tracks fürs Roller Derby, sowie natürlich weiterhin Möglichkeiten auch im Winter seinem Sport nachgehen zu können. In einem 2. Workshop am 25.01.2017 wurde an den Ergebnissen weiter gearbeitet und die Idee entwickelt, einen kurzen Film auf den besagten Plätzen zu drehen, um die Problematik zu veranschaulichen und in die Öffentlichkeit zu bringen. Der Clipdreh fand am 11.03.2017 statt und kann hier angesehen werden: You Tube
Im Mai 2017 haben wir das Anliegen in einem Pressegespräch in die Öffentlichkeit gebracht. Daraufhin folgte am 10.07.2017 auf dem Skateplatz “E-Park” einen Vor-Ort-Termin mit Stadtverordneten und Stadtverwaltung. Nachdem wir den Film gezeigt hatten, konnte man sich auf einem Rundgang auf dem Platz von der konkreten Situation ein eigenes Bild verschaffen. Anschließend haben wir in einer Gesprächsrunde weitere Fragen geklärt und überlegt, wie es weitergehen kann. Stadtpolitik und -verwaltung sicherten ihre Unterstützung zu, wünschten sich jedoch von den Rollsportler*innen ein Konzept, welches die Vorstellungen konkretisiert.
Nun ging es also ans priorisieren, wer von den Rollsportler*innen was, wo möchte und wie das Ganze am besten gelingen kann. Einige Fragen wurden mit einer Baufirma für Skateanlagen und dem Grünflächenamt weiter durchdacht. Ende Oktober 2017 hatten wir dann das Konzept so weit, dass wir es den Stadtverordneten und der Stadtverwaltung übergeben konnten. Flankiert haben wir das ganze durch eine Petition ab November, um aufzuzeigen, wie hoch der Bedarf für einen Skatepark in Potsdam ist. Die über 500 gesammelten haben wir zusammen mit den Skatern am 31.01.2018 im Vorfeld der Stadtverordnetenversammlung an Oberbürgermeister Jann Jakobs überreicht. Er hat sich bei den Skatern über die aktuelle Situation und deren Anliegen informiert. In der anschließenden SVV gab es gleich 2 Anträge (einmal von der SPD & CDU und einmal von den LINKEN), um zu prüfen, wie das eingereichte Konzept der Skater zum E-Park zügig umzusetzen wäre. Dafür bräuchte es v.a. eins: Das nötige Geld. Wir sind gespannt, ob dieses im aktuellen Haushalt 2018/19 eingeplant wird.
Skaten unter der Brücke
Parallel zu den Entwicklungen am E-Park entstand die Idee, mobile Skateanlagen unter der Brücke der Nutheschnellstr. (Auffahrt Babelsberg, nahe Tram-Haltestelle Alt Nowawes) zu errichten. Hier gäbe es sogar ein Dach über dem Kopf, was den Skatern ermöglichen würde, auch bei schlechtem Wetter ihrem Sport nachzugehen. Dies ist zwar kein Ersatz für die geschlossene Skatehalle, aber ein erster Ansatz auch hier die Situation für die Rollsportler*innen zu verbessern. Die Idee wird in der Stadtverwaltung derzeit geprüft.
Euer Rollsportkollektiv (supported by Jugendclub jwd, Wildwuchs Streetwork und Stadtjugendring Potsdam).